Am Sonntag, 17. Juli 1870 wurde der „Waldstätterhof“ in Brunnen eröffnet. Das moderne Luxushotel von Fridolin Fassbind umfasste damals 115 Gastzimmer mit 170 Betten.
Die Idee zum Bau des Hotels direkt am Quai stammte von Fassbinds Frau Nanette. Ihre Idee bestätigt sich heute als Weitsichtigkeit, denn die Lage des Hotels hat
nichts von ihrer Einmaligkeit eingebüsst und versetzt noch heute viele Gäste ins Staunen. Architekt war Johann Meyer, der unter anderem am Kollegium Schwyz als Zeichenlehrer
arbeitete.
Die Anzahl der
Zimmer und Betten hat sich bis heute nicht stark verändert und auch wenn Damen- und Musiksalon, Raucher-
und Billiardzimmer nicht mehr bestehen, so erinnert noch Vieles an damals. Vor allem die prachtvollen Säle lassen die Glanzzeiten der grossen Grandhotels um die Jahrhundertwende
aufleben.
Erstaunliches fördern die vielen Originaldokumente, die bis heute aufbewahrt werden, zu Tage. So kostete eine Übernachtung je nach Stockwerk zwischen acht und
elf
Franken. Die Preise wurden umso billiger, je mehr Stockwerke man zu ersteigen hatte. Im Vergleich dazu kostete eine Kutschenfahrt nach Arth zwölf Franken pro Weg. Das Frühstück kostete 1.50
Franken und das Nachtessen 2.50 Franken. Alte Hotelführer preisen nebst der zauberhaften Lage und der herrlichen Gartenanlage auch die Zimmereinrichtung. Eine Badewanne im Zimmer, das war damals
wirklich grosser Luxus.
Das Seehotel Waldstätterhof hat eine über 150-jährige Tradition als Erstklasshotel. Grössen aus Adel, Politik und Kultur, wie Königin
Victoria von England, König Alfons von Spanien, Winston Churchill, Hugo von Hofmansthal oder Hermann Hesse waren zu
Gast. Heute ist das Hotel ein Haus mit moderner Ausstattung ohne dabei den Charme der Jahrhundertwende verloren zu haben. Und auch heute können wir auf berühmte Gäste zählen wie zum Beispiel
Ex-US Präsident George Bush.